Wir sind aus der Summer Vacay wieder da! Und ich hab jede Menge zu berichten. Vor allem unseren männlichen Lesern. Männer, hört mir jetzt ganz genau zu!
Denn die vergangenen zehn Tage verbrachte ich mit meinem Mann auf unserer griechischen Lieblingsinsel. Um es mit Flo Wirtz’ Worten zu sagen: Kos auf die Eins. Wer diese Insel mit ihren perfekten Sandstränden, dem piesch-warmen Mittelmeer und dem knusprig gegrillten Souvlaki von Michalis nicht kennt, sollte sie unbedingt auschecken. Glaubt mir, ihr werdet es nicht bereuen!
Doch bevor ich hier mit meinen Kos(t)-baren Travel-Tipps zu abschweifend abschwadroniere, komme ich zu dem, was mich in diesem Urlaub ganz besonders beeindruckte: der Koffer meines Mannes. Vielmehr sein Inhalt. Denn ich glaube, der Hubbybi hat den Männer Code für die buchstäblich per-fek-ten Sommer Outfits geknackt. Und ich wäre nicht sehr CÉRIOUS, wenn ich Euch den nicht brühwarm und bis ins kleinste Detail aufgeschlüsselt auf dem guten Silbertablett präsentieren würde. Natürlich mit direkten Links zum Nachshoppen…
© Drake's
Nun aber mal der Reihe nach: Denn ehrlich, für ganze zehn Tage zu packen ist nicht gerade wenig. Ich ging im Kopf bereits seit Tagen meinen Kleiderschrank immer und immer wieder durch und scannte ihn nach verborgenen Schätzen für richtig gute Summer Vacation Styles. Zehn lässig simple Outfits, die ich morgens zum Frühstück anziehe, zehn Strand-Looks, klar, bestehend aus Bikinis oder Badeanzügen, eventuell ein Kimono oder ein Beach Dress zum Überwerfen und selbstverständlich auch zehn Dinner Looks, die etwas schicker sind, puh! Bei meinem Mann wiederum löste das Packen irgendwie so gar keine Schweißausbrüche aus. Im Gegenteil, er ging zu seinem Schrank und rief nach 5 Minuten "fertig!". Öhm, ja. Ich kraxelte vom Boden auf meine Beine, die bereits seit gefühlten dreieinhalb Stunden eingeschlafen waren, weil ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich zu dem bestickten Bustiertop abends lieber einen Mini-, Midi- oder Maxi-Rock kombinieren sollte. Denn davon hing ja auch ab, welche Schuhe und welcher Schmuck und welche Sonnenbrille dann zum Look passen würden. Vor seinem gepackten Koffer angekommen, sah ich dann das, was mich wie ein vierjähriges Kind mit dem immer noch eingeschlafenen Fuß auf den Boden stampfen ließ. Er erklärte: "zehn T-Shirts, zwei Hosen, zwei Paar Shorts, zwei Badehosen, zwei Paar Schuhe, vier Hemden und zehn Unterhosen". Im Ernst? Ich mein, ich möchte mit Sicherheit nicht, dass er rumrennt wie ein Talahon, aber so einfach kann das dann doch auch nicht sein, oder etwa doch? Ich machte mir hier Gedanken wegen des perfekten Colorblockings und einem nicen Mustermix und er nahm zehn nahezu identische T-Shirts mit, von denen acht weiß waren?! Ich sagte schulterzuckend "cool" und ging zurück zu meinem Koffer, vor dem bereits der gesamte Inhalt meines Kleiderschrankes ausgebreitet auf dem Boden lag und vor dem ich noch einige Zeit lang sitzen sollte, bevor es dann irgendwann in den Urlaub ging.
Auf Kos angekommen, sah es dann wie folgt aus: Ich zog zu verschiedenen Occasions entsprechend unterschiedliche Looks an. Und mein Mann? Zog im Grunde seine Badehose und eins der vielen weißen T-Shirts an, die wir ins Land brachten. Und an dieser Stelle muss ich die, die denken, dieser Mann würde deshalb vermutlich vollkommen lame aussehen, knallhart wachrütteln. Denn, Junge, sah der gut aus…
© A Kind of Guise
Wie konnte das sein? Ich weiß natürlich, wen ich da geheiratet habe – er hatte schon immer einen super guten Stil, den ich extrem liebe. Aber dass es im Urlaub so einfach ging, und das mit, genau genommen, einfach guten Stapel Pieces, erstaunte selbst mich, die seit fünfzehn Jahren in der Modebranche arbeitet. Ich fing also an ihn zu studieren: Morgens zog er immer direkt eine der zwei Badehosen an, eben die, die schon wieder trocken war. Darüber ein weißes T-Shirt und eine Cap, Birkenstocks an den Füßen, "fertig". Zum Strand ging er exakt genauso und zog sich dort einfach nur das T-Shirt aus und war bereit für Sonne, Strand und Meer. Und das den ganzen Tag über. Eben bis wir abends nach dem Duschen zum Dinner aufbrachen. Dann trug er entweder eine Leinenhose oder Denim Shorts, jeweils im Wechsel, und dazu ein graues oder blaues oder schwarzes T-Shirt, "fertig". Die Accessoires waren immer gleich, wirkten aber bei jedem Look anders: An den Füßen trug er Loafer, auf dem Kopf ein Cap und eine runde Sonnenbrille, an der Hand ein Siegelring und eine Uhr am Handgelenk und um den Hals eine goldene Kette mit einem Tiger Auge. Ziemlich simpel – und trotzdem sowas von genial! Und das lag garantiert nicht (nur) an meiner rosaroten In-Love-Brille. Sondern an irgendetwas anderem, das wusste ich. Irgendetwas war da, das jeden einzelnen Look wahnsinnig stilvoll machte. Ich musste nur entschlüsseln, was es war. Und das tat ich.
© Monokel Berlin
Mein Mann hatte offenbar den Style Code geknackt. Und dabei ist der so verdammt easy. Denn jeder Mann, egal, welchen Alters, ich wiederhole, egal, welchen Alters, denn das ist extrem wichtig, sieht damit damn good aus. Es gab ein einfaches Rezept für die perfekten Looks. Und dabei geht es nicht darum, zehntausend crazy auffällige Pieces von fancy angesagten und unbezahlbaren Brands zu kaufen. Sondern darum, ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen, um von Zeit zu Zeit in qualitativ hochwertige, gut geschnittene, perfekt sitzende Teile zu investieren – und so mit der Zeit eine Garderobe aufzubauen, bei der jedes Shirt zu jeder Hose cool, stilvoll und wie angegossen aussieht. Keine Sorge, ich möchte hier niemandem 8.800-Euro-Quiet-Luxury-Kaschmir andrehen, fürchtet Euch nicht vor Fiancé-Westen und ihr müsst auch nicht so traurig gucken wie Kendall Roy. Denn es gibt ein paar großartige Labels, die mein Mann über die Jahre kuratiert hat, und von denen 90% vermutlich noch nie etwas gehört oder zumindest nicht auf dem Zettel haben. Labels, die bestimmt nicht günstig sind, aber bezahlbar, wenn man nicht in alle von heute auf morgen, sondern Step by Step und von Zeit zu Zeit in sie investiert. Teile, die Trends und Generationen trotzen und qualitativ so hochwertig sind, dass ihr sie über Jahrzehnte tragen könnt. Dabei ist es vollkommen egal, ob ihr 20, 50 oder 70 Jahre alt seid. Glaubt ihr mir nicht? Dann passt mal ganz genau ganz genau auf. Wir zeigen sie Euch jetzt!
Die perfekten Teile – Summer Edition
Das perfekte T-Shirt: Merz b. Schwanen
Die perfekte Leinenhose: A Kind of Guise
Das perfekte Polo-Shirt: Drake's
Die perfekten Loafer: Officine Creative
Das perfekte Sweatshirt: Dries van Noten
Die perfekten Jeans-Shorts: OrSlow (abgeschnitten)
Das perfekte Sommer-Hemd: Officine Générale
Die perfekte Badehose: Vilebrequin
Die perfekte Sonnenbrille: Zegna
Der perfekte Schmuck: Tom Wood
Das perfekte Cap: Beams+
Der perfekte Sommer-Anzug: Monokel Berlin